Herzgesundheit und Sport

Wie High-Tech unterstützt

Die ersten warmen Tage des Jahres wecken bei vielen Menschen den Wunsch, sich wieder mehr zu bewegen. Ein aktiver Lebensstil ist einer der wichtigsten Faktoren zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung kann nicht nur das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle senken, sondern auch den Blutdruck regulieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern. 

Prof. Dr. med. Holger Nef, Klinikdirektor des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken, gibt wertvolle Empfehlungen, wie ein gesunder und nachhaltiger Einstieg in die Frühlingssaison gelingt und weist zusammen mit Dr. med. Martin Borlich, Leitender Oberarzt, auf innovative technologische Entwicklungen hin, die die Herzgesundheit aktiv unterstützen können.

Warum Bewegung für das Herz so wichtig ist

„Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der effektivsten Maßnahmen, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken“, betont Prof. Nef. „Schon 30 Minuten moderate Bewegung an fünf Tagen pro Woche können die Herzgesundheit nachhaltig verbessern. Bewegung fördert die Durchblutung, verbessert die Elastizität der Gefäße und trägt dazu bei, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht zu reduzieren.“

Gerade nach den Wintermonaten, in denen viele Menschen weniger aktiv sind, ist es jedoch wichtig, den Körper nicht zu überfordern. „Ein plötzlicher Wechsel von Inaktivität zu intensiven Sporteinheiten kann für das Herz belastend sein. Wer längere Zeit keinen Sport getrieben hat, sollte schrittweise mit leichteren Einheiten wie Spaziergängen, Radfahren oder Schwimmen beginnen“, empfiehlt Prof. Nef.

Welche Art der Bewegung die beste ist, hängt von der individuellen körperlichen Verfassung ab. Für viele Menschen sind moderate Ausdauersportarten ideal, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken, ohne es zu überlasten, z.B. zügiges Gehen oder Radfahren. „Im Vordergrund sollte allerdings immer stehen, dass Bewegung Freude macht und sich langfristig in den Alltag integrieren lässt“, so Prof. Nef. „Nur wer regelmäßig aktiv ist, profitiert nachhaltig von den positiven Effekten.“

Überwachung der Herzfrequenz

Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Überwachung der Herzfrequenz beim Sport besonders wichtig, da sie hilft, eine sichere Belastung zu gewährleisten und gesundheitliche Risiken zu minimieren. „Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen (z. B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz) sollten eine individuell empfohlene Pulszone nicht überschreiten. Ein zu hoher Puls kann das Herz unnötig belasten und das Risiko für Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen erhöhen“, so Prof. Nef.

Je nach Diagnose und körperlicher Verfassung sollte die Trainingsintensität an den persönlichen Belastungsbereich angepasst werden. Empfehlenswert ist, dass sogenannte Trainingsherzfrequenzzonen basierend auf einem Leistungstest bestimmt werden. Ein zu schneller Pulsanstieg oder eine ungewöhnlich hohe Herzfrequenz in Ruhe oder während des Laufens kann ein Zeichen für Überforderung oder unerkannte Probleme sein. Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen oder Schwindel sollten ernst genommen und das Training sofort unterbrochen werden. 

„Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren von einer gezielten Pulskontrolle, um sich sicher und gesund zu bewegen, ohne das Herz zu überlasten. Ein individuell abgestimmtes Training, am besten in Absprache mit dem Arzt kann dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit zu steigern und das Wohlbefinden zu verbessern“, so Prof. Nef.

Wearables: Die Zukunft der Herzgesundheit am Handgelenk

Moderne digitale Lösungen gewinnen für die Herzgesundheit immer mehr an Bedeutung. Dr. med. Martin Borlich, Leitender Oberarzt am Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken, sieht in sogenannten „Wearables“, also tragbaren Gesundheitsgeräten wie Smartwatches oder Fitnessarmbändern, eine wichtige Entwicklung für die zukünftige Patientenversorgung.

„Moderne Wearables ermöglichen es, Vitalparameter wie Herzfrequenz und Herzrhythmus in Echtzeit zu erfassen“, erklärt Dr. Borlich. „Für Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Vorhofflimmern können diese Geräte eine wertvolle Unterstützung sein, da sie Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkennen und dokumentieren.“

Doch die Technologie hat auch Grenzen: „Wearables ersetzen keine medizinische Diagnose“, betont Dr. Borlich. „Die aufgezeichneten Daten sollten immer in Absprache mit einem Kardiologen interpretiert werden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Geräten mit sehr unterschiedlichen Messgenauigkeiten. Wer ein solches Gerät nutzt, sollte sich über die Qualität und Zuverlässigkeit informieren.“

In Zukunft könnten smarte Technologien eine noch größere Rolle in der Herzmedizin spielen. „Digitale Innovationen eröffnen neue Möglichkeiten, die Herzgesundheit zu überwachen und individuell gerade bei sportlichen Aktivitäten anzupassen. Die sportkardiologische Ambulanz des Herz- und Gefäßzentrums der Segeberger Kliniken steht Patienten mit Rat und Tat zur Seite, um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, betont Prof. Nef. 

Das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken ist ein anerkanntes, hochmodernes Zentrum mit umfassender Erfahrung im Bereich der Kardiologie und Angiologie. Dank der herausragenden Expertise der Fachärzte und der exzellenten Ausstattung zählt das Herz- und Gefäßzentrum zu den führenden Einrichtungen dieser Art in Deutschland. 

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