Interventionelles Herzklappenzentrum
Zertifizierte, minimal-invasive Lösungen bei komplexen Herzklappenerkrankungen
Wir über uns
Das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken ist eine hochmoderne Einrichtung, die sich auf die Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen spezialisiert hat. Als zertifiziertes Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) für TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation), Mitralklappeninterventionen (M-TEER) und Trikuspidalklappeninterventionen (T-TEER, T) bietet es Patientinnen und Patienten innovative, minimal-invasive Therapiemöglichkeiten. Durch den Einsatz modernster Technik und schonender Verfahren können selbst komplexe Herzklappenerkrankungen behandelt werden, ohne dass eine große Operation erforderlich ist.
Ein interdisziplinäres Expertenteam aus erfahrenen Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten und speziell geschultem Pflegepersonal gewährleistet eine umfassende und sichere Versorgung auf höchstem Niveau. Das Zentrum steht für Exzellenz in Diagnostik und Therapie, immer mit dem Ziel, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern. Die Kombination aus zertifizierter Qualität, innovativen Behandlungsansätzen und individueller Betreuung macht das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken zu einer führenden Adresse für moderne Herzmedizin.
Leistungsspektrum
- Aortovalvuloplastie
- Katheter-gestützte Aortenklappenimplantation
- Mitralvalvuloplastie
- Mitralklappen-Repair (M-TEER)
- Trikuspidalklappen-Repair (T-TEER)
- Trikuspidalklappenersatz (orthotop/heterotop)
- Interventioneller Verschluss einer paravalvuläre Leckage
Diagnostik
Echokardiographie
Die Echokardiographie ist ein zentrales diagnostisches Verfahren in der Beurteilung und Therapie von Herzklappenerkrankungen. Sie ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Herzklappen, ihrer Bewegungen und des Blutflusses durch das Herz. Durch die Anwendung von Ultraschallwellen können Ärzte strukturelle Veränderungen, wie Verengungen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen) der Klappen, präzise erkennen. Zudem erlaubt die Echokardiographie die Beurteilung der Herzfunktion und -größe, was für die Planung und Überwachung therapeutischer Maßnahmen essenziell ist. Insgesamt ist sie unverzichtbar für die Diagnose, Entscheidungsfindung und Nachsorge bei Herzklappenerkrankungen.
Transthorakale Echokardiographie
Die transthorakale Echokardiographie (TTE) ist die erste Wahl bei der Diagnostik von Herzklappenerkrankungen, da sie nicht-invasiv, schnell und schmerzfrei ist. Sie wird über die Brustwand durchgeführt und bietet eine gute Übersicht über die Herzklappen sowie die Pumpfunktion des Herzens. Mit der TTE lassen sich Verengungen (Stenosen) und Undichtigkeiten (Insuffizienzen) der Klappen beurteilen. Allerdings kann die Bildqualität bei adipösen Patienten oder bei eingeschränkter Schallübertragung durch die Rippen oder Lunge begrenzt sein.
Transoesophageale Echokardiographie
Die transösophageale Echokardiographie (TEE) liefert durch den Zugang über die Speiseröhre detailliertere Bilder der Herzklappen und angrenzenden Strukturen. Sie wird vor allem eingesetzt, wenn die TTE keine ausreichenden Ergebnisse liefert oder bei komplexen Fragestellungen wie Endokarditis-Diagnostik, Klappenprothesendysfunktion oder der Planung von Klappeneingriffen (z. B. M-TEER oder T-TEER). Die TEE ist invasiver und erfordert eine Sedierung, ermöglicht aber eine besonders präzise Beurteilung von kleineren Klappenfehlern und thrombotischen Veränderungen.
Therapie
Wir bieten Ihnen modernste Therapien für die Behandlung von Herzklappenerkrankungen. Von der präzisen Aortovalvuloplastie bis zur innovativen TAVI-Technik und minimal-invasiven Mitralklappenreparatur – unsere individuell abgestimmten Lösungen setzen Maßstäbe in der Herzmedizin.
Aortovalvulopastie
Bei geeigneten Patienten wird ein Ballon über die Aortenklappe geführt und anschließend aufgeblasen. Der Gradient über der Klappe lässt sich akut durch die Dilatation um 30-50% senken. Das führt häufig zu einer deutlichen Verbesserung des subjektiven Befindens. Allerdings lässt sich keine langfristige Verbesserung hergestellen, so dass die Ballonvalvuloplastie als überbrückende Maßnahme vor geplanter Klappenersatzoperation bei hämodynamisch instabilen Patienten durchgeführt wird.
Katheter-gestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) - Wie funktioniert eine TAVI?
Das Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken bietet mit der Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) eine innovative und minimal-invasive Behandlungsmethode für Patienten mit einer Aortenklappenstenose. Diese Erkrankung, bei der die Aortenklappe verengt ist und das Herz zunehmend belastet wird, kann unbehandelt zu schweren Komplikationen wie Herzinsuffizienz führen. Mit der TAVI-Technik erhalten besonders ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Patienten eine wirksame Alternative zur klassischen Herzoperation.
Wie funktioniert eine TAVI?
Die TAVI-Methode ist ein minimal-invasiver Eingriff, bei dem die erkrankte Aortenklappe durch eine Prothese ersetzt wird – ohne dass der Brustkorb geöffnet werden muss.
- Zugang legen: Der Zugang erfolgt in der Regel über die Leistenarterie (transfemoraler Zugang). In seltenen Fällen wird ein anderer Zugang gewählt, etwa über die Brustwand oder einen kleineren Schnitt zwischen den Rippen.
- Positionieren der Klappenprothese: Mithilfe eines Katheters wird die neue Herzklappe, die auf ein Metallgerüst montiert ist, zur erkrankten Aortenklappe geführt. Dies geschieht unter genauer Kontrolle durch Röntgen
- Einsatz der Klappe: Die neue Klappe wird an der richtigen Stelle unter röntgenologischer Kontroll und mit Hilfe von Kontrastmittel implantiert.
Die erkrankte Aortenklappe wird dabei in die Wand gedrückt und bleibt ohne Funktion. - Abschluss: Nach Kontrolle der Funktion der neuen Klappe wird der Katheter entfernt, und der Zugang verschlossen. Der Eingriff dauert in der Regel eine Stunde. Dank der minimal-invasiven Technik erholen sich Patienten meist schneller und können das Krankenhaus nach wenigen Tagen verlassen.
Welche Klappenprothesen gibt es bei der TAVI?
Die Wahl der richtigen Klappenprothese ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Behandlung. Es gibt zwei Haupttypen von TAVI-Klappenprothesen:Selbstexpandierende und Ballon-expandierbare Klappenprothesen.
Die Wahl der Prothese hängt von vielen Faktoren ab, wie der Anatomie des Patienten, der Art der Erkrankung und den persönlichen Risikofaktoren.
Ballon-expandierbare Klappenprothesen
Diese Klappen werden mit einem Ballon in der Aortenklappe entfaltet. Sie bieten eine hohe Präzision bei der Platzierung und sind besonders bei Patienten mit engen anatomischen Verhältnissen geeignet
Selbst-expandierende Klappenprothesen
Diese Klappen entfalten sich von selbst dank eines flexiblen Metallgerüsts (z. B. aus Nitinol). Sie sind oft ideal für Patienten mit verkalkten oder ungünstig geformten Klappen und bieten eine sanftere Erweiterung der Aortenklappenöffnung.
Das Herzteam – Experten an Ihrer Seite
Der Erfolg einer TAVI hängt nicht nur von der Technik, sondern vor allem von der Expertise des behandelnden Teams ab. Im Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken arbeitet ein interdisziplinäres Herzteam, bestehend aus Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten. Diese enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass jeder Patient eine individuelle, auf seine Bedürfnisse abgestimmte Behandlung erhält – mit maximaler Sicherheit und besten Erfolgsaussichten.
Verwendete Klappensysteme: Sapien Ultra 3, Evolute FX, Accurate Neo 2, Navitor
Mehr erfahren Sie auch in unserer Patienteninformations - Broschüre: Kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI)
Mitralvalvulplastie
Die Mitralvalvuloplastie ist eine etablierte Methode zur Behandlung von Mitralklappenstenosen (Verengungen der Mitralklappe). Unter Röntgendurchleuchtung wird ein Ballonkatheter über die Mitralklappe geführt und durch gezieltes Aufdehnen die Verengung behoben („Sprengung“ der stenosierten Klappe).
Im Herz- und Gefäßzentrum der Segeberger Kliniken wird die Indikation für eine interventionelle Behandlung mittels perkutaner Mitralklappenvalvuloplastie im Rahmen einer interdisziplinären Besprechung durch das kardiologisch-kardiochirurgische „Heart-Team“ gestellt. Entscheidende Kriterien sind das klinische Beschwerdebild des Patienten sowie die Befunde aus umfassenden diagnostischen Untersuchungen, insbesondere der transthorakalen und transösophagealen Echokardiographie. Bei geeigneter Patientenwahl beträgt die Erfolgsrate bis zu 95 %.
Mitralklappen-Repair (Edge-to-Edge)
Die Mitral-Transkatheter-Edge-to-Edge-Repair (M-TEER) ist ein modernes, schonendes Verfahren zur Behandlung von Mitralklappeninsuffizienz, bei der die Mitralklappe nicht mehr richtig schließt. Dieses Verfahren kommt vor allem bei Patienten zum Einsatz, für die eine offene Herzoperation zu risikoreich ist.
Wie funktioniert M-TEER?
- Bei der M-TEER wird über einen Katheter ein kleines Implantat (MitraClip® oder PASCAL) an der undichten Stelle der Mitralklappe angebracht. Dadurch werden die Klappensegel stabilisiert, und die Undichtigkeit wird deutlich reduziert.
- Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über die Leiste, ohne dass der Brustkorb geöffnet werden muss.
Wann wird M-TEER eingesetzt?
- Bei schwerer Mitralklappeninsuffizienz, die Symptome wie Atemnot, Müdigkeit oder Wassereinlagerungen verursacht.
- Wenn eine offene Herzoperation aufgrund von Begleiterkrankungen nicht möglich ist.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Informatinsbroschüre: Transkatheter Reparatursystem für die Mitralklappe
Trikuspidalklappen-Repair
Die Trikuspidal-Transkatheter-Edge-to-Edge-Repair (T-TEER) ist ein modernes, minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Undichtigkeiten der Trikuspidalklappe (Trikuspidalinsuffizienz). Dieses Verfahren bietet eine sichere und effektive Alternative für Patienten, bei denen eine offene Herzoperation zu risikoreich ist.
Wie funktioniert T-TEER?
Bei der T-TEER wird ein kleines Implantat (Clip, PASCAL) über einen Katheter an der Trikuspidalklappe angebracht. Der Clip verbessert den Verschluss der Klappe, reduziert die Undichtigkeit und sorgt so für eine Entlastung des Herzens. Der Eingriff erfolgt schonend über die Leiste, ohne dass eine Operation am offenen Herzen nötig ist. Allerdings ist aufgrund des verwendeten Ultraschalls von der Speiseröhre eine Vollnarkose notwendig.
Wann wird T-TEER eingesetzt?
- Bei schwerer Trikuspidalinsuffizienz, die Symptome wie Atemnot, Müdigkeit oder Wassereinlagerungen verursacht.
- Wenn eine offene Herzoperation aufgrund von Alter oder Begleiterkrankungen zu risikoreich ist.
Trikuspidalklappenersatz
Der Ersatz der Trikuspidalklappe ist ein modernes Verfahren zur Behandlung schwerer Trikuspidalinsuffizienzen, wenn andere Therapien nicht angewandt werden können. Dabei stehen zwei Ansätze zur Verfügung: der orthotope Trikuspidalklappenersatz, bei dem die erkrankte Klappe direkt ersetzt wird, und der heterotope Ersatz, bei dem eine künstliche Klappe in einer großen Körpervene implantiert wird.
Orthotoper Trikuspidalklappenersatz
- Die erkrankte Trikuspidalklappe wird durch eine biologische Klappenprothese ersetzt.
- Empfohlen bei schwerer Klappeninsuffizienz, die mit Symptomen wie Atemnot oder Wassereinlagerungen einhergeht.
- Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose über die Leistenvene.
Heterotoper Trikuspidalklappenersatz
- Eine künstliche Klappe wird in die untere Hohlvene (Vena cava inferior) implantiert, um den Rückfluss von Blut in die Organe zu verhindern.
- Geeignet für Patienten, bei denen ein direkter Klappenersatz zu risikoreich ist.
- Häufig eingesetzt bei schwerer Rechtsherzinsuffizienz oder Begleiterkrankungen.
Zertifizierung: Vertrauen Sie auf höchste Standards
Unsere Zertifizierungen garantieren Qualität und kontinuierliche Weiterentwicklung.
Das Segeberger Herz- und Gefäßzentrum steht für exzellente medizinische Versorgung und ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sowohl als TAVI-Zentrum als auch als Mitralklappenzentrum zertifiziert. Diese Auszeichnungen bestätigen die herausragende Qualität unserer Behandlungen und unsere Spezialisierung auf minimal-invasive Herzklappentherapien.
Mit einem erfahrenen Team aus hochqualifizierten Kardiologen und Herzchirurgen sowie modernster Medizintechnik bieten wir Patientinnen und Patienten maßgeschneiderte Lösungen – von der präzisen Diagnostik bis zur schonenden Therapie. Unsere Zertifizierungen sind ein Beleg für höchste Standards und kontinuierliche Weiterentwicklung, die das Wohl unserer Patienten stets in den Mittelpunkt stellt.
Vertrauen Sie auf Qualität, Erfahrung und Kompetenz – für Ihre Herzgesundheit. Mehr zu unserer Zerifizierungen: Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement
Optische Koheränztomographie (OCT)
Die Optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein hochauflösendes intravaskuläres Bildgebungsverfahren, das zur Darstellung biologischer Gewebestrukturen eingesetzt wird. Ihr physikalisches Funktionsprinzip beruht auf der Nutzung von Infrarotlicht, das aufgrund seiner Wellenlänge im Vergleich zur intravaskulären Ultraschalluntersuchung (IVUS) eine deutlich höhere Auflösung ermöglicht. Dies geht jedoch mit einer geringeren Eindringtiefe einher. Mit einer axialen Auflösung von 10 bis 20 μm ermöglicht die OCT eine detaillierte Analyse einzelner Wandabschnitte der Koronararterien und der Koronarplaques. Für eine optimale Bildqualität ist ein blutfreies Gefäß erforderlich, das durch vollständige Füllung mit Kontrastmittel erreicht wird.
Klappenkoordinatorin
Christine Kollmann
Hier finden Sie den direkten Kontakt zur Klappenkoordinatorin
- Telefon: 04551 802-9978
- E-Mail: herzklappen@segebergerkliniken.de
Interventionelle Kardiologie (DGK), Herzinsuffizienz (DGK), Kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin (DGK)
Interventionelle Kardiologie
Interventionelle Kardiologie, Leitung CHIP- und CTO-Programm